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TRACKLIST:

CD 1
1 i kau net gnua kriagn 3.27
2 afghanistan 3.14
3 du bist nix, du hast nix 3.48
4 stone free 3.24
5 G.O.A. 7.15
6 hypnotizer 3.04
7 new york city 2.51
8 it doesn’t matter where you are 4.41
9 manic depression 3.25
10 love is all 5.42
11 good morning little schoolgirl 3.55
12 talkin’ about you 3.11
13 boney maronie 3.19
14 bye bye johnny 2.44
15 gimme some lovin’ 3.19
16 paranoid 3.20
17 them changes 5.31
18 blues in a 7.44

 

CD 2
1 i kau net gnua kriagn 4.04
2 afghanistan 3.59
3 it’s all over now 4.25
4 roll over beethoven 5.39
5 love around 4.01
6 der hard pflock 5.42
7 das kaputte mic 2.12
8 holz shuffle 3.07
9 A.S.R. 3.58
10 summertime 10.47
11 it doesn’t matter where you are 4.44
12 it doesn’t matter where you are - rudy pfann 3.39
13 G.O.A. - rudy pfann 4.36
14 vereinslied 2.12
15 grablied 2.37
16 it doesn’t matter (rmx) - audiobomber 4.26

 

Als der gebürtige Mühlviertler Hubert Grillberger (1948-2008) Mitte der 1970er Jahre nach (Ober-) Österreich zurückkehrt, kann er bereits auf eine Karriere als internationaler Profi-Musiker zurückblicken. Als Trompeter tourte er jahrelang durch Deutschland, England und Spanien, wobei das Musikerleben im Stile der "wilden 70er" nicht spurlos an ihm vorüber gegangen ist.
Nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen sattelt Grillberger von Trompete auf Gitarre und Gesang um. Ende der 70er Jahre formiert er schließlich die AUSTRIA KNOCHENSCHAU. Fast 30 Jahre lang fungiert die Band in wechselnden Formationen als regionale "Bodenstation" für Grillbergers Zeitreisen in die Weiten des Rock 'n' Roll.
Grillberger verkörpert dabei gänzlich unprätentiös und verschmitzt sympathisch den Lifestyle des "Sex & Drugs & Rock 'n' Roll". - Und das konnte man bei den legendären Live-Auftritten der AUSTRIA KNOCHENSCHAU wahrlich miterleben! Egal ob sich ihr schnörkelloser, erdiger Blues-Rock mit dem Flair der wilden Sixties Cover-Versionen von Jimi Hendrix, Chuck Berry oder sogar Freddy Quinn annahm oder eigenes Material gespielt wurde, immer waren die Konzerte ekstatische Erlebnisse, das Publikum im Siebten Rock'n'Roll-Himmel - und Grillbergers mühlviertlerisch-englischer Schmäh unvergesslich!
Ungewöhnliche Mixturen kannte man auch von Grillbergers Gitarrenspiel, wenn er auf seine unnachahmliche Art und Weise immer wieder den Spagat zwischen klassischem Rock 'n' Roll und hartem Rock vollführte und dabei auf das Wichtigste nie vergaß: die Liebe und Leidenschaft für jeden einzelnen Ton, für seine Mitmusiker und für das Publikum. Rock 'n' Roll als Lebenselixier.
Hubert Grillberger ist am 13. Februar 2008 kurz vor seinem 60. Geburtstag an Krebs gestorben.


Servas Hubert!

Am 24. Jänner '08 bist Du bei mir zur Küche hereingekommen, hast alle höflichst begrüßt, auch meine Nachbarin, und hast dann zu mir ganz nebenbei gesagt: "Du Rudy, i glaub mi hat a Schlagl troffn." Wir haben dann den Stadtwerkstatt-Gig absagen müssen, weil Deine Griffhand einfach nicht wollte. Nicht einmal drei Wochen später bist Du "hinüber gestiegen", und das nicht wegen eines Schlagerls, sondern wegen eines anderen bösen Viecherls, das Dich wahrscheinlich schon längere Zeit sekkiert hatte.
Vor 27 Jahren hab ich mit Dir zu spielen begonnen, ich war bereits der dritte Knochenschau-Zeigler innerhalb der ersten zwei Jahre dieser Formation. Deine Band und natürlich Du habt mir schon vor meiner aktiven Zeit gut gefallen: mit dem Hardes am Zeigl in der Webergasse beim Schmuck-Hans seinem Baustellenfestl, dann ein Super-Gig von euch mit dem Andreas "Luigi" Luger am Zeigl und dem Renz Hubert am Bass bei der Eisenbahnbrücke, nicht weit von Deinem letzten Wohnort. Euer "Manic Depression" und "Stone Free" haben mich wirklich beeindruckt, in einer Zeit, in der die Rockmusik nicht unbedingt nach meinem Geschmack war.
Du hast mir natürlich gleich empfohlen, den Schlägl der linken Hand so zu halten wie den der Rechten und noch dazu umzudrehen, um mit dem dickeren Ende einen harten Rimshot-Backbeat zu machen. Hast mir einige Tricks am Schlagzeug gezeigt, welche ich mir einverleibt habe und von welchen ich noch heute zehre. Ich habe befolgt, was Du damals als 33-jähriger Veteran mit dritten Zähnen, langer Mähne, Rauschebart und Untergewicht in ESG-, POST- oder portugiesischer Feuerwehr-Uniformjacke mir empfohlen hast. Andere Generationen verehren Kriegsveteranen, wir haben Gott sei Dank Dich als Heimkehrer eines ewig zitierten Sex, Drugs & Rock 'n' Roll-Feldzuges. Beeindruckt hat mich sofort Dein relaxter Schmäh zwischen den Stücken, während andere lokale Bands englisch moderierten oder, noch schlimmer, manchmal sogar "norddeutschelten", weil gerade NDW war, bist Du über jegliche Sprachgrenzen erhaben gewesen und hast Mühlviertlerisch, Linzerisch und Englisch vielleicht in einem Satz verwendet, und dies mit völliger Natürlichkeit. Dazu Dein Gitarrenstil, irgendwo zwischen Chuck Berry und Motörhead, vor allem Dein straighter Rhythmus hat viel dazu beigetragen, dass es mir bis zuletzt immer wieder Spaß gemacht hat mit dir zu spielen. Oft war es stressig, wenn wir Dich vorm Auftritt nicht gefunden haben oder nach dem Auftritt die Gage verschwunden war oder Du plötzlich auf Erholung da draußen neben dem "schiefen Apfelbaum" warst. Aber die Gaudi Backstage oder im Proberaum auch mit so manch anderem Veteranen aus Deinem Feldzug hat alles immer aufgewogen. Durch unser gemeinsames Musizieren hab ich auch viele andere Musiker und überhaupt Menschen kennen gelernt, die ich nicht missen möchte. Ich kann's nicht unpathetischer formulieren: Mein Leben wäre ohne Dich kennen gelernt zu haben sicherlich anders verlaufen, und das kann und will ich mir gar nicht vorstellen!

Servas Hubert!

Linernotes von Rudy Pfann